Webley & Scott VMX

Mit diesem Beitrag möchte ich nicht etwa Anti-Werbung betreiben, ich stelle nur meinen persönlichen Eindruck von diesem Gewehr vor.

Etwa Mitte des vergangenen Jahres spielte ich mit dem Gedanken, mir ein weiteres Luftgewehr zuzulegen. Preller, Vorkomprimierer und CO2 habe ich im Keller stehen, was kommt also in Frage? PCP- nein, braucht zusätzliches Zubehör, Kompressor usw.
Gebrauchtes Matchgewehr? Zu dem Zeitpunkt keines verfügbar, was in meine Preisvorstellung paßte.
Ein Preller mit Gaskolben fehlt noch in meiner Sammlung. Ich habe dann mal die üblichen Versandhäuser abgeklappert- und blieb bei der Webley & Scott VMX hängen. Auf den Bildern sah das Teil ja schon mal erste Sahne aus.

Die Beschreibung versprach u.a. "absolut gleichmässige Schussentwicklung, weicher, gut zu kontrollierender Prellschlag, dadurch spürbar bessere Präzision als bei herkömmlichen Federdruckmodellen". Oder so ähnlich.

Ein Engländer also. Nun gut, da ich ja auch Angler bin und englisches Angelgerät zum besten zählt, was man auf der Welt kaufen kann dachte ich, versuchst es mal. Besonders teuer war sie auch nicht, 180 Euro plus Versand.

Was dann aber bei mir ankam, war- bis auf den exzellent gearbeiteten Holzschaft- eine einzige Enttäuschung. Das System wirkte auf mich irgendwie zu schwer, klobig und unhandlich. Dazu unsaubere Verarbeitung, scharfe Kanten wo man hinfaßte, da standen mir als altem Metallbauer echt die Haare zu Berge. Der Spannvorgang setzte da noch einen drauf, ich hatte noch nie ein Gewehr in der Hand, was einen derartigen Kraftaufwand zum Spannen benötigte. Dagegen spanne ich mein Diana 28 glatt mit zwei Fingern. Ich vermute, dass da die englische (Gasdruck-) Feder drin sitzt, mit 16 oder mehr Joule Leistung, und das Ganze mit einem Loch im Kolben auf 7,5J gedrosselt ist.

Beim Schuss die nächste Enttäuschung: Der Abzug hat einen kilometerlangen Vorweg, je weiter man den zieht desto schwerer wird es und irgendwann kommt ein Zufalls-Schussauslöser, von Druckpunkt keine Spur. Und der "weiche, sanfte Prellschlag"? Ich dachte mich tritt ein Pferd. Nee, dachte ich, das wars dann. Ich habe das Gewehr unter genauer Angabe dieser Beanstandungen an die Firma Schneider zurückgesendet, und anstandslos den Kaufpreis einschließlich der Versandkosten erstattet bekommen.

Ach ja, auf dem System stand made by HATSAN Turkey. Doch nicht so ganz englisch wie ich dachte.

Ich spiele immer noch mit dem Gedanken- aber wenn, dann wird es ein gebrauchtes Matchgewehr. Es gibt hier in der Nähe einen Verein, der noch ein paar ältere Sachen im Schrank hat und mir vielleicht eines verkauft. Muss ich dann wahrscheinlich mal ein paar Verschleißteile erneuern, aber wenn´s nur das ist. Hauptsache es tritt nicht nach mir wie ein Erfahrungen mit Gaskolben-Gewehren 1f40e

Edit: Könnte auch geheißen haben: Imported by HATSAN, Turkey. Weiß es nicht mehr genau, will auch nichts falsches behaupten.